Tätigkeit an Klinikschulen
Kinder und Jugendliche, die aufgrund einer Erkrankung stationär behandelt werden müssen, haben Anspruch auf eine angemessene unterrichtsbezogene Versorgung. Die spezifischen krankheitsbedingten Beeinträchtigungen führen zu besonderen Anforderungen an Lehrkräfte in diesem Feld.
Die Beschulung an einer Klinikschule beginnt in der Regel mit der Aufnahme der Kinder und Jugendlichen in eine voll- oder teilstationäre Maßnahme der medizinisch-therapeutischen Einrichtung. Die Klinikschule überwacht während des Besuchs einer medizinisch-therapeutischen Einrichtung die Erfüllung der Schulpflicht. Somit ergeben sich für Lehrkräfte an Klinikschulen die gleichen Tätigkeiten wie an allgemeinen Schulen auch.
Lehrkräfte an Klinikschulen erstellen individuell angepasste Lernangebote für den Erhalt oder die Wiederherstellung der schulischen Leistungsfähigkeit. So unterstützen sie die Schüler*innen bei dem von ihnen angestrebten Schulabschluss. Dabei steht jedoch immer der Genesungsprozess der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund.
Aufgrund der heterogenen Schülerschaft und der damit verbundenen notwendigen Abdeckung von Unterricht in verschiedenen Schulstufen und Bildungsgängen bedarf es an Klinikschulen Lehrkräfte mit unterschiedlichen Lehrämtern und Fächern. Die Lehrkräfte unterrichten dann entsprechend ihrer jeweiligen Lehrbefähigung.
Lehrkräfte an Klinikschulen nehmen regelmäßig an den Koordinationskonferenzen und Gesprächsrunden mit Mediziner*innen teil und erwerben so grundlegende Kenntnisse der verschiedenen Krankheitsbilder. Sie beziehen die dort gewonnenen Informationen hinsichtlich der Schüler*innen in ihren Unterricht ein.
Der Umgang mit den Schüler*innen erfordert von den Lehrkräften an Klinikschulen eine besondere psychische Belastbarkeit und stellt erhöhte Anforderungen an die persönliche Verarbeitungsfähigkeit. Angebote der kollegialen Fallberatung sollten daher genutzt werden. Generell ist sonderpädagogisches Fachwissen von Vorteil, ist jedoch kein Einstellungskriterium.
